Internationale Filmtage der Menschenrechte

In Kooperation mit dem Filmhaus war vom 13.09-19.09.01 im kunstbunker eine Internet-Lounge während der Internationalen Filmtage der Menschenrechte eingerichtet, in der Künstler, Filmschaffende und Referenten ihre Mail-Kontakte pflegen konnten, Besucher thematisch bereitgestelltes Informationsmaterial sowohl allgemein als zu den Festivalfilmen abrufen oder frei surfen konnten.
Im Kino des kunstbunkers wurden Festivalfilme wiederholt, um Besuchern bei ungünstiger Terminlage die Möglichkeit zu geben, das Programm vollständig zu sehen.

Heinz Hiller – das Archiv

Seit 1963 wächst in Nürnberg ein privates Künstlerarchiv, das von seiner Konzeption ins Unendliche zu denken ist. Langfristig formuliert es den Anspruch auf enzyklopädische Vollständigkeit und umfasst bereits in über 300 Ordnern die Daten von mehr als 20 000 Künstlerinnen und Künstlern.

Wir freuen uns, dass sich Heinz Hiller entschlossen hat, der Öffentlichkeit Einblick in seine Sammeltätigkeit zu gewähren.

Eröffnung: Mittwoch, den 21.November.2001, 20:00h
Einführung: Christina Jakoby
Dauer der Ausstellung:
22. Nov. – 09. Dez. 2001

Während der Ausstellung haben sie die Möglichkeit, sich nach Absprache persönlich in die Systematik des Archivs einführen zu lassen.

Blaue Nacht 2001

Ein kyrillisch gesetztes bulgarisches Liebeslied lud in den mit „Rot-Kreuz-Emblemen“ als Lazarett ausgewiesenen kunstbunker.
Eintritt fand nur, wer seine Karte von Krankenschwestern verletzen und verbinden ließ (Performance). Gezeigt wurden Videoarbeiten des Künstlers Bernd Klausecker, installierte Impressionen über Charkov/Ukraine, im unterirdischen Kinosaal der Film „Underground“ des aus Sarajewo stammende Regievisionärs Emir Kusturica. Mit dieser märchenhaften Parabel über die Geschichte Jugoslawiens von den frühen 40ern in die frühen 90er und der „Balkandisco des Performancekünstlers Ulrich Lepka konnte die Aktion des kunstbunkers als bittersüß-zynische Parabel zur Oberflächen-Kultur aufgefaßt werden.

Von Chaos und Ordnung der Seele II

Arno Bojak, Lorcan O’Byrne, Barbara Flatten, Franziska Hufnagel, Hannes Kater, Robert Klümpen, Elke Rädler, Astrid Stricker, Markus Willeke
kuratiert von Jochen Heufelder

Von Chaos und Ordnung der Seele II
Unter diesem Titel fand im März diesen Jahres ein künstlerisches Symposion an der Psychiatrischen Klinik der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz statt.
Zehn junge Studierende und Absolventen verschiedener deutscher Kunsthochschulen lebten und arbeiteten je 14 Tage vor Ort, d. h. auf den diversen Stationen der psychiatrischen Klinik. Eine wesentliche Voraussetzung zur Teilnahme, das Interesse an der Psyche des Menschen, war bei allen Teilnehmern schon in ihrem bisherigen Werk deutlich geworden. Die Extremsituation einer solchen Klinik war einerseits eine große Herausforderung für die Beteiligten, andererseits bot der Aufenthalt dort Gelegenheit zur intensiven künstlerischen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Krankheitsbildern, mit menschlichen Befindlichkeiten, aber auch mit dem Ort Psychiatrie.

In dieser Ausstellung sind mehr als einhundert vor Ort entstandene Arbeiten der jungen Künstlerinnen und Künstler vereint, wobei das Spektrum von der Zeichnung über Malerei und Fotografie bis zur Installation reicht.

Beteiligte am Symposion waren Studierende, bzw. Absolventen folgender Hochschulen: Hochschule für Bildende Künste Berlin, Kunstakademie Braunschweig,
Kunstakademie Düsseldorf, Universität Mainz, Kunstakademie München, Kunstakademie Münster, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, Städelschule Frankfurt.

Zur Eröffnung sprechen:

Prof. Dr. Otto Benkert
Direktor der Psychiatrischen Klinik
der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

S. C. Gabriel
Vorsitzender der Geschäftsführung
Novartis Pharma GmbH, Nürnberg

Dr. Gerhard Kolberg
Oberkustos am Museum Ludwig, Köln

transstruction paris-nuernberg

Frank David, Nick Gee, Veit Stratmann, Brigitte Zieger,
Moine de la mon existence de la pensée, Bureau d’études
Kuratiert und organisiert von Heidi Sill

Das Ausstellungsprojekt transstruction lädt Künstler ein, die aktuelle künstlerische Positionen der französischen Kunstszene darstellen und diese in die Infrastruktur des Kunstbunkers einsetzen. 

Der Bunker selbst demonstriert Abgeschiedenheit von der Außenwelt, die einerseits Schutzraum oder Abgrenzung vor dieser impliziert, andererseits bietet er Spielflächen für Imaginationen und Konfrontationen außerhalb der darüberliegenden Realitäten.

Außer dem schwarzen Monolith im Außenraum darüber, deutet erstmal nichts auf das Vorhandensein dieses immensen Raumes hin. Geschäftiges Treiben, einer Innenstadt zieht über den Kunstbunker hinweg, und ist somit ein idealer Raum für Vorstellungen und Positionen. Positionen, die sonst außerhalb dieser Stadt stehen, und auch während dieser Ausstellung nicht direkt in der Stadt sichtbar werden, Positionen die einen autonomen Raum dafür beanspruchen.

transstruction knüpft an diese Vorstellung an und betont Begriffe des Transportierens, des Übertragens, des Beschreibens, des Übersetzens … von Orten, Positionen, Ideen, Strukturen …, und läßt mit seiner Wort(er)findung Imaginationen in verschiedene Richtungen zu. 

Die Wertschätzung von Paris als Zentrum des aktuellen Kunst- und Kulturgeschehens hat in Europa einen zweitrangigen Stellenwert und/ oder ist aufgeladen mit Impressionen der Vergangenheit. Paris bleibt wie unter einer Glaskuppel einsehbar, aber nur für Eingeweihte und Wohlwollende eröffnen sich deren Potentiale und Qualitäten. Der Transfer in den kunstbunker, der ähnlich nach Außen abgeschirmt und geographisch zentral situiert ist, erscheint somit logisch, und weist über die einzelnen Werke hinaus auf die Auseinandersetzung mit der Situation Frankreichs hin. 

transstruction ist ein fremdes Wort, es existiert nicht wirklich und ist in seiner Wortfindung in den verschiedensten Weisen les- und interpretierbar. Es macht somit auf eine Ausgrenzung aufmerksam. Ausgrenzung durch Nicht Verstehen: z.B. mittels einer Sprache. Oder durch Abgrenzung, was das Syndrom eines Bunkers ist und das Symptom der Isolation sein kann. 

Deshalb will diese Ausstellung über die Auseinandersetzung zwischen den einzelnen Werken hinaus, auch zu einem Dialog mit den Künstlern und deren Kontexten anregen.

Die zeitgenössische Kunst stellt sich nicht mehr nur vor die Welt um sie noch besser untersuchen zu können, sondern sie schmuggelt sich in diese ein, bedient sich derer Vielfalt und benützt vorhandene Strukturen dessen, was uns unsere Realität permanent übermittelt. Sie arbeitet viel mehr mit der Logik der Bewegung, des Dialoges, der Konfrontation … als mit der Logik der Darstellung. Regeln von Sichtbarkeiten werden verdreht. Es geht nicht mehr darum was man an Kunst im Sinne seiner materiellen Präsenz sieht, nicht mehr um die Herstellung von einzelnen Objekten, sondern darum, was die Gedankenarbeit auszulösen vermag.

transstruction lädt Künstler ein, die an diesen Strukturen arbeiten: z.B. dem sozialen Status des Künstlers, dem wirtschaftlichen-politischen Umgang mit Kunst, aktiver Kritik, Konstruktionen der Phänomenologie des Gewöhnlichen und Alltäglichen, gesellschaftliche Verhaltensweisen… .  

transstruction spricht auch von dem ehemaligen Bunker, mit eben seiner historischen Hinterlassenschaft, dessen Dekonstruktion, und der Konstruktion einer neuen Infrastruktur: dem jetzigen kunstbunker, der mit jeder neuen Ausstellung zu immer wieder anderen Formulierungen einlädt.

Heidi Sill

Zur Ausstellung erschient ein Katalog mit einer Kunstkritik von Vincent Labaume

Graffiti

Die Bayerischen Polizeibehörden in der Funktion kunstwissenschaftlicher Dokumentation und Archivierung – Die Polizeiinspektion Fürth-Ost verlagerte das gesamte Büro der dafür zuständigen AG Polizeiliche Jugendarbeit für die Dauer der Ausstellung in die Räume des kunstbunkers.

Goldrausch – Künstlerinnenprojekt

Silvia Erdem, Susanne Bosch, Ulrike Dornis, Sibylle Hofter, Maria Kreutzer, Annette Munk, Catrin Otto, Christina Paetsch, Mariel Poppe, Ping Qiu, Karin Rosenberg, Barbara Seyerlein, Heidi Stern, Vassiliea Stylianidou, Renate Wolf

BerlinBunker aktionsgalerie Berlin

Barbara Caveng, lllja Isupov, Bastiaan Maris, Marion Schebesta, Amelia Seymour, Volker Sieben, Nelson Vergara

Performance:
Sebastian Bienieck, Leander Hörmann, lepe B.T. Rubingh, Tafel 7
Musik: Bettini/Orlow  Tanz: Devilangelo
ab 24.00 Uhr DJ Orlow

Kurator: Johann Nowak