Bruch – Splendour

Splendour
Performance von ,Bruch‘- mit Elena Wolff
Samstag, 4.10.2025, 19 Uhr

Der rastlose Geist der Dichterin und Künstlerin Elsa von Freytag-Loringhoven kehrt aus dem Reich der Toten zurück. Auf der Suche nach der flüchtigen Schönheit eines letzten glanzvoll geteilten Augenblicks entfaltet sich ein spekulatives Requiem, in dem unterschiedliche Dimensionen von Präsenz durchwandert und verschiedene Mischungsverhältnisse von Geist und Körper erprobt werden.

Splendour ist eine choreographische Studie über die Poetik von Präsenz als Resultat somatischer wie imaginativer Modellierungen. Ausgangspunkt ist ein Brief der „Baroness“ Elsa von Freytag-Loringhoven an die Schriftstellerin Djuna Barnes aus dem Jahr 1925, der in Form eines autofiktionalen Lamentos eine komplexe wie abgründige Poetik des Selbst als brüchige Schnittstelle unterschiedlicher Zeit- und Welthorizonte entwirft. Gemeinsam mit Choreographin und Tänzerin Martina De Dominicis werden die dort versammelten poetischen Motive als performative Techniken hinsichtlich ihrer Integrationsleistung gegenüber disparaten Erfahrungsschichten und richtungslosen Potentialitäten bearbeitet. Dabei entfalten sich unterschiedliche situative Konstellationen, die jeweils spezifische qualitative Dimensionen von Wirklichkeit hervorbringen. Zwischen gespenstischen Dissoziationen, autoperzeptiven Meditationen, affektiven Erinnerungsbildern, semiotisch codierten Posen, physiognomischen Beschreibungen und taktilen Sensoriken wird emphatische Gegenwart als performativer und relationaler Prozess erfahrbar.

Aufgrund von Erkrankung wird die Performance von Elena Wolff anstelle von Martina De Dominicis präsentiert.

Eintritt frei!

Gefördert durch den Verband freie Darstellende Künste Bayern e.V. im Rahmen der Wiederaufnahmeförderung des „Förderpakets Freie Kunst 2025“ mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.

o.T. (Archiv)

20. September 2025
16 – 19 Uhr Gesprächsrunde
kunstbunker — was war, was wird
Moderation: Heidi Sill
ab 19 Uhr Vereinsfest 
mit Musik, offen für alle

Eintritt frei
!

Der Begriff „Archiv“ weckt Erwartungen: an Materialität, an Ordnungssysteme, an Spurensicherung. Im Falle des kunstbunker e. V., gegründet 1994 als unabhängiges Forum für zeitgenössische Kunst, geht es jedoch um mehr als nur um die bloße Dokumentation. Vielmehr eröffnet sich – zum nunmehr dreißigjährigen Bestehen – ein Blick auf eine Institution, die sich im besten Sinne als artist-run space versteht: getragen von künstlerischer Praxis, geprägt von konzeptueller Konsequenz und einer bemerkenswerten Widerständigkeit gegenüber Moden, Trends oder lokalpolitischen Vereinnahmungen.In den ehemaligen Schutzräumen unterhalb der Nürnberger Altstadt, einem architektonisch wie atmosphärisch eigenwilligen Ort, wurde in drei Jahrzehnten ein Programm realisiert, das sich konsequent auf gegenwärtige künstlerische Fragestellungen eingelassen hat – nicht selten entlang der Ränder institutioneller Aufmerksamkeit. Neue Medien, Künstlerfilm, Performance – aber auch diese kaum zu fassbare Kategorie der sogenannten artist’s artists – markieren dabei Koordinaten eines kuratorischen Denkens, das weniger auf Repräsentation als auf Relevanz zielt.

Die nun gezeigte Archivveranstaltung, entstanden aus einer intensiven Suche nach bislang kaum aufgearbeiteten Bild- und Dokumentationsmaterial, versteht sich weniger als retrospektive Geste denn als Versuch, Kontinuität als Prozess sichtbar zu machen.

Ein öffentlicher Talk mit ehemaligen Akteurinnen und langjährigen Mitgliedern des kunstbunker bildet den diskursiven Kern der Veranstaltung – ein kollektives Nachdenken über das, was war, und das, was daraus noch werden könnte.

(authored by chatgpt)

Öffnungszeiten:
Do-Sa 16-20 Uhr, So 14-18 Uhr und nach Vereinbarung