Splendour
Performance von ,Bruch‘- mit Elena Wolff
Samstag, 4.10.2025, 19 Uhr
Der rastlose Geist der Dichterin und Künstlerin Elsa von Freytag-Loringhoven kehrt aus dem Reich der Toten zurück. Auf der Suche nach der flüchtigen Schönheit eines letzten glanzvoll geteilten Augenblicks entfaltet sich ein spekulatives Requiem, in dem unterschiedliche Dimensionen von Präsenz durchwandert und verschiedene Mischungsverhältnisse von Geist und Körper erprobt werden.
Splendour ist eine choreographische Studie über die Poetik von Präsenz als Resultat somatischer wie imaginativer Modellierungen. Ausgangspunkt ist ein Brief der „Baroness“ Elsa von Freytag-Loringhoven an die Schriftstellerin Djuna Barnes aus dem Jahr 1925, der in Form eines autofiktionalen Lamentos eine komplexe wie abgründige Poetik des Selbst als brüchige Schnittstelle unterschiedlicher Zeit- und Welthorizonte entwirft. Gemeinsam mit Choreographin und Tänzerin Martina De Dominicis werden die dort versammelten poetischen Motive als performative Techniken hinsichtlich ihrer Integrationsleistung gegenüber disparaten Erfahrungsschichten und richtungslosen Potentialitäten bearbeitet. Dabei entfalten sich unterschiedliche situative Konstellationen, die jeweils spezifische qualitative Dimensionen von Wirklichkeit hervorbringen. Zwischen gespenstischen Dissoziationen, autoperzeptiven Meditationen, affektiven Erinnerungsbildern, semiotisch codierten Posen, physiognomischen Beschreibungen und taktilen Sensoriken wird emphatische Gegenwart als performativer und relationaler Prozess erfahrbar.
Aufgrund von Erkrankung wird die Performance von Elena Wolff anstelle von Martina De Dominicis präsentiert.
Eintritt frei!
Gefördert durch den Verband freie Darstellende Künste Bayern e.V. im Rahmen der Wiederaufnahmeförderung des „Förderpakets Freie Kunst 2025“ mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.