The End of the End of Selling Out

Samstag, 26. Oktober 2024 ab 18 Uhr Screening und Talk: The Target Shoots First (Dir. Chris Wilcha, USA 1999), Diskussion mit Christian Flamm, Mike Sperlinger und Hans-Jürgen Hafner

Samstag, 26. Oktober 2024, ab 22 Uhr „The End of The End of Selling Out“ DJ-Set Christian Flamm @ Saigon Bar

Öffnungszeiten im kunstbunker:
Beginn: 25. Oktober 2024 um 19 Uhr
Samstag: 26. Oktober 2024, von 16-22 Uhr geöffnet,
DJ-Set ab 22 Uhr @Saigon Bar
Sonntag: 27. Oktober 2024, 14-18 Uhr

Wir laden Sie herzlich ein zu einem Wochenende mit Filmen u. a. von Stephanie Beroes, Christian Flamm, Paul Kelly, Robert Longo und Chris Wilcha, einem Screening sowie einem DJ-Set ein, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit dem Thema des künstlerischen Sell-outs beschäftigen.

Für den Weekender „The End of the End of Selling Out“ über Höhen und Tiefen der Untergrundkultur greifen der Autor und Kurator Mike Sperlinger und der Künstler Christian Flamm ein gemeinsames Projekt mit dem Titel „The End of Selling Out“ auf, das ursprünglich im Rahmen von Flamms Ausstellung im Künstlerhaus Stuttgart im Jahr 2018 stattgefunden hatte. Am Wochenende von 25. Bis 27. Oktober 2024 werden in den Räumen des kunstbunker eine Reihe Filme in Dauerschleife gezeigt, die sich mit der Ethik und Ästhetik des Ausverkaufs in Musik und Kunst auseinandersetzen. Am Samstag, den 26. Oktober findet ab 18 Uhr eine Vorführung von Chris Wilchas „The Target Shoots First“ (2000) geben: die legendäre Dokumentation über ein Leben an der Spitze der Corporate-Music-Industrie der 1990er Jahre. Im Anschluss findet ein Gespräch zwischen Flamm, Sperlinger und Hans-Jürgen Hafner statt.

Ebenfalls am 26. Oktober legt Christian Flamm ab 22 Uhr in der Saigon Bar ausgewählte Singles mit musikalischem Bezug zum Thema auf.

Die Veranstaltung wird von der zumikon Kulturstiftung großzügig unterstützt.

Listening Session Ultra-red

WHY CONTINUE?
Listening Session und Diskussion mit Ultra-red (USA/UK)

Samstag 19.Oktober 2024, 14-18 Uhr
Eintritt frei

dodging therapy by talking about self organized cultural spaces and funding
dodging therapy by working through funding documents
dodging therapy by discussing a self organized cultural landscape

Ultra-red
Ultra-red (USA/UK) ist ein Kollektiv, das seit seiner Gründung im Jahr 1994 an der Schnittstelle von Kunst und Aktivismus arbeitet. Bekannt für ihre interdisziplinäre Herangehensweise nutzen sie Klang als Werkzeug, um soziale und politische Fragen zu erforschen. Ihre Arbeiten umfassen Performances, Installationen und partizipative Projekte, die sich oft mit Themen wie Migration, Rassismus und urbanen Transformationen auseinandersetzen.

Sound Objects
Vom 16. bis zum 18.10. sammeln Ultra-red mit Personen der Nürnberger Kulturlandschaft Sound Objects, am 19.10. wollen wir sie öffentlich diskutieren. Sound Objects sind Tonaufnahmen, deren Herstellen Teilnehmende dazu einlädt, durch das bewusste Zuhören und das Sammeln von Klängen eine tiefere Verbindung zu sozialen und politischen Themen herzustellen. Sie dienen als Auslöser für Diskussionen und Reflexionen und ermöglichen es uns, unsere Wahrnehmung zu schärfen und neue Perspektiven auf bekannte Fragen zu gewinnen.

Fragen
Dieses Jahr markiert das 30-jährige Jubiläum des Kunstbunker e.V. Zu diesem Anlass haben wir darüber gesprochen, was war, was ist, was nicht war und was sein könnte oder sollte und fragen uns:
Wie wird Kultur in Nürnberg unter welchen Bedingungen organisiert?
Wofür wird Kultur in Nürnberg organisiert?
Wofür soll Kultur in Nürnberg in Zukunft organisiert werden?
Was fehlt, wenn Kultur fehlt?
Wofür wird sich organisiert?
Warum organisieren wir (uns)?
Warum machen wir weiter?
Why continue?

Workshop Elisa Linn, Performance Julius Pristauz

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Elisa R. Linn
Migratory Aesthetics and Counter Public Spheres 
15–18 Uhr

Der Workshop stützt sich auf Linns PhD-Forschung über die Organisation von Gegenöffentlichkeiten und Ästhetiken marginalisierter queerer und migrantischer Gemeinschaften auf beiden Seiten der Berliner Mauer während der AIDS-Krise und inmitten des Kalten Krieges. In ihrer Forschung beleuchtet Linn, wie die beiden deutschen Nationalstaaten Souveränität und (Außen-)Grenzen auf Kosten „Anderer” festigten, indem sie die Berliner Mauer als „Kondom” gegen gesellschaftliche Randgruppen nutzten. Linn widmet sich hierbei der Verschränkung von aktivistischen und ästhetischen Lebenspraktiken im privaten und öffentlichen Raum und wie diese, entgegen der kategorisierenden Logik von Identität, Architekturen staatlicher Repräsentation und institutioneller Subjektivierung seit den frühen 80er-Jahren und bis heute herausfordern. 
Anhand der Beschäftigung mit verschiedenen Text- und Archivmaterialien aus Linns Forschung werden die Workshop-Teilnehmer*innen nachzeichnen, wie vor dem Hintergrund einer menschenunwürdigen AIDS- und Grenzpolitik, Körper von einer Identität, einem Geschlecht und einem Ort zum anderen migrierten. Jenseits eines ethno-nationalistischen Verständnisses von Migration wird die Grenze hier als diasporischer Ort der Artikulation betrachtet, wobei theoretisch-ästhetische Perspektiven entwickelt werden, die mit der hegemonialen Rede über Migration als Ausnahmezustand, Entfremdung oder Bedrohung brechen. 
Der Workshop findet in englischer Sprache statt. 
Website Elisa R. Linn

Julius Pristauz
sketch for dancing with both joy and fear
Beginn 19 Uhr

Julius Pristauz‘ Arbeit untersucht wiederholt die Spannungen zwischen privaten und öffentlichen Sphären, wobei der Fokus auf der Konstruktion von Identitäten, Performativität und (Re-)Präsentation in unterschiedlichen Medien liegt. Die neue Performance „sketch for dancing with both joy and fear“ verbindet verschiedene zeitbasierte Medien, um vertraute Seh-, Erfahrungs-, Identifikations- und Erwartungsmuster zu hinterfragen. Durch die Kombination von gefundenem Material, eigenen Aufnahmen, Texten, choreografischen Elementen, und ausgewählter Musik, bringt Pristauz eine vielschichtige Struktur in den Raum. In dieser persönlichen und essayistischen Untersuchung alltäglicher Kommunikationsformen wird das Wechselspiel zwischen privatem und öffentlichem Leben durch Musik, Choreografie, Mode und Sprache genauer in den Blick genommen.
Website Julius Pristauz

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Elisa R. Linn
Migratory Aesthetics and Counter Public Spheres 
3–6 pm

The workshop draws on Linn’s PhD research on the organization of counter-publics and aesthetics of marginalized queer and migrant communities on both sides of the Berlin Wall during the AIDS crisis and in the midst of the Cold War. In her research, Linn sheds light on how the two German nation states consolidated sovereignty and (foreign) borders at the expense of “others” by using the Berlin Wall as a “condom” against marginalized social groups. Linn focuses on the entanglement of activist and aesthetic life practices in private and public space and how these, contrary to the categorizing logic of identity, have challenged architectures of state representation and institutional subjectivation since the early 1980s and to this day.
By engaging with various textual and archival materials from Linn’s research, workshop participants will trace how bodies migrated from one identity, gender and place to another against the backdrop of inhumane AIDS and border politics. Beyond an ethno-nationalist understanding of migration, the border will be considered here as a diasporic site of articulation, developing theoretical-aesthetic perspectives that break with the hegemonic discourse on migration as a state of exception, alienation or threat.
The workshop will be held in English.
Website Elisa R. Linn

Julius Pristauz
sketch for dancing with both joy and fear
Start 7 pm

Julius Pristauz’s work explores the tensions between private and public spheres, focusing on the construction of identity, performativity, and (re-)presentation across various media. Their new performance piece, „sketch for dancing with both joy and fear“, blends different time-based media to challenge learned habits of seeing, experiencing, identifying and expecting. By merging found footage, his own recordings, texts, and selected music, Pristauz creates a polyphonic structure in the space. Live interventions and choreographic elements further this work as a personal, essayistic exploration of everyday communication carriers, observing the interplay of private and public life through music, choreography, fashion, and language.
Website Julius Pristauz