Der Amerikaner J.S.G. Boggs ist heute einer der bedeutendsten und zeitgenössischen Geldkünstler. Seine Arbeiten erzielen Höchstpreise und befinden sich im Museum of Modern Art, im British Museum, im Art Institute of Chicago und im Smithsonian. Er arbeitet auf dem Gebiet der interaktiven Performance. Boggs´ Kunst liegt eben nicht nur in der Schönheit seiner Zeichnungen, sondern in dem Drama der Trans-Aktionen selbst: Peinliche Verhandlungen mit Kellnern, Kassierern und Ladenbesitzern. Nach jeder Transaktion braucht es Boggs Informationen über den Aufenthalt seiner falschen Banknote.- Die vollständige Arbeit enthält schließlich die eingerahmte Banknote ebenso wie jedes Nebenprodukt der Transaktion: Quittungen, Wechselgeld, Kontrollabschnitte etc.
Während der Performance blieb der kunstbunker geschlossen. Den Künstler und eine kleine Ausstellung konnte man sich im Bavarian American Hotel ansehen. Begleitet von zahlreichen Journalisten, führte J.S.G. Boggs diverse „Transaktionen“ durch. Inwieweit vollständige „Werke“ zusammenfinden und ihren Wert maximieren, hängt hier von den Nürnbergern ab, die sich mit diesem einmaligen Angebot detektivisch auseinandersetzen..
Nachruf auf J.S.G. Boggs – New York Times, 2017