Inside the Tree / The Tree Inside / 12.11 - 13.12.2009

Monika Baer, Carter, Brice Dellsperger, Claudia Kugler Achim Sakic, Alex van Warmerdam

Kuratiert von Claudia Kugler.

Es kann ja immer alles Mögliche passieren. Aber wenn etwas in einem bestimmten Raum passiert, hängt das zum Beispiel damit zusammen, wo dieser Raum ist bzw. wie er beschaffen ist. Wenn wir vom Innen sprechen, setzt das ein Äußeres voraus. Das wird gerne vergessen. Aber selbst, wenn wir uns darüber im Klaren wären, ist das nur die halbe Miete. Was Innen passiert, hängt mit dem Äußeren zusammen und schließt sich dennoch dagegen ab. Sich einzuschließen heißt aber nicht, dass automatisch etwas passieren muss.
Kunst bildet einen Raum. In sich und für sich. Ein Raum, der deshalb aber nicht frei ist von Bedingungen.Ein Raum, der von den Verhältnissen bestimmt ist. Deswegen stellen sich manche Fragen immer wieder neu. Etwa, wo sich Kunst lokalisiert, und, wie sie das macht. Welchen Raum künstlerische Arbeiten einnehmen können. Und welche Räume sie beinhalten bzw. öffnen. Wir möchten verstehen, wie es um die Realitäten innerhalb von Kunstwerken bestellt ist. Oder wie sich die Realität der Kunst zur Wirklichkeit, deren Teil sie ist, verhält.
Jedes Kunstwerk ist zwar Teil dieser Welt und verhält sich dazu, zum Beispiel auf der Ebene des Materials und der Stoffe, der Art ihrer Herstellung oder Vermittlung. Gleichzeitig will ein Kunstwerk einen Raum aus dieser Wirklichkeit heraus stülpen. Die Begründung dafür kann nur über die Arbeiten, in den Werken selber passieren. Künstlerische Arbeit erzeugt, Kunstwerke umreissen und definieren den Raum, in dem es – ganz unterschiedlich in Absicht, Mitteln und Effekt – zur Sache geht.
Kunst ist nicht autonomer als Du oder ich. Aber wie sich ein Kunstwerk zur Wirklichkeit verhält und was seine Realität ausmacht, das ist zweifach zweifach. Don Quichote ist nichts anderes als ein Bild. Aber Windmühlen sind bekanntlich Riesen. Das Innere eines Baums muss nicht im Baum selber zu finden sein.

Die Gruppenausstellung Inside The Tree/The Tree Inside setzt den Fokus weniger darauf, was Kunstwerke sind, sondern was in ihnen sein, was darin passieren kann. Ein gemalter Stoff, eine digitale Erfindung, eine bühnenhaft-skulpturale Inszenierung sind keineswegs nur Form. Und der Inhalt gezeichneter Vitrinen, die Handlung eines filmischen Remakes, das Porträt einer Innenschau sind weniger wirklich Inhalte als reale Bilder möglicher Stoffe. Inside The Tree/The Tree Inside befasst sich deswegen mit der zweifachen Realität, der doppelten Wirklichkeit künstlerischen Tuns.

Die Ausstellung ist nach Merry Go Round (Projektraum der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart,2006) und Im Lichte milder Verklärung (Galerie Kienzle & Gmeiner, Berlin, 2008) letzter Teil einer von Claudia Kugler kuratierten Trilogie über Strukturen und Wirkungsprinzipien von Kunstwerken.
(Hans-Jürgen Hafner)

Between What I See and What 1 Say

between what is
and what is not.
It weaves
and unweaves reflections.
Poetry
scatters words on our eyes.
Eyes speak,
words look,
looks think.
To hear
thoughts,
see
what we say,
touch
the body of an idea.
Eyes close,
the words open.
(Octavio Paz, A Tree Within)

Besprechung in den Nürnberger Nachrichten.


Brice Dellsperger, body double 16, 2003, Film


Carter, Untitled (2006#9), 2006, 42 x 35 cm, Weiße, schwarze und blaue Acryltusche auf Papier auf handmarmoriertem Papier Monika Baer, Monochrome, 2008, 50 x 40 cm, Öl auf Leinwand, geschnitten


Monika Baer, ohne Titel, 2009, 70 x 56,5 cm, Aquarell, Acryl, Öl auf Leinwand, Naht Monika Baer, ohne Titel, 1990, 65 x 85 cm, Öl auf Leinwand


Monika Baer, ohne Titel, 1990, 60 x 80 cm, Öl auf Leinwand


Alex van Warmerdam, Die Noorderlingen, 1992, NL, Spielfilm


Achim Sakic, (via Holbein), 2007, 33,4 x 44,8 cm, Bleistift auf Papier


Achim Sakic, ohne Titel, 2007 - 2009, 44,8 x 33,4 cm, Bleistift auf Karton Claudia Kugler, 2009, ohne Titel, 140 x 140 cm, Lambdaprint, gerahmt


Claudia Kugler, 2009, ohne Titel, 140 x 140 cm, Lambdaprint, gerahmt


Carter, Untitled (2006#51), 2006, 96,5 x 79,5 cm, Blaue, weiße und schwarze Acryltusche, Bleistift, schwarze und weiße Acrylfarbe


Monika Baer, Monochrome, 2009, 50 x 40 cm, Öl auf Leinwand, geschnitten Monika Baer, Braunes Netz, 2009, 55 x 44 cm, Öl auf Leinwand, geschnitten

Top

Do-Sa 16-20 Uhr
So 14-18 Uhr und
nach Vereinbarung
(bei laufender Ausstellung)
Am Bauhof 9
90402 Nürnberg
Newsletter
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner