Euan Macdonald (Jg. 1965, lebt und arbeitet in Los Angeles/CA) lenkt den Blick aufs Beiläufige, Unbemerkte. Mit seiner Videokamera hält er Ephemeres fest, fixiert kleine Alltagsereignisse: etwa einen Ball, der vom Wind sanft bewegt, in einer Pfütze treibt oder die Schattenspiele von Palmen an einem befahrenen Highway. Mit seinen Aufnahmen gelingt es dem Künstler, die Welt im Kleinen darzustellen, sie in filmische Embleme von unmittelbarer Einsichtigkeit zu übersetzen.
Die Ausstellung konfrontiert Arbeiten Macdonalds mit Robert Smithsons Film „The Spiral Jetty“ (16mm, USA/1971). Hier weitet der „Land Art“-Künstler und Vorläufer konzeptueller Praktiken den Fokus vom Skulpturalen, dem nur temporär sichtbaren earthwork „Spiral Jetty“, aus auf das Medium Film (ebenso wie auf Text).
„eclipse + other chance appearances/The Spiral Jetty“ versucht anhand zweier höchst spezifischer künstlerischer Ansätze die Begriffe des Emblems bzw. des Monumentalen in Form eines ephemeren, flüchtigen Aufscheinens zur Diskussion stellen und will generell Methoden von Bedeutungsproduktion befragen.
Kuratiert von Hans-Jürgen Hafner.